Mittwoch, 29. April 2020

Am Anfang war der Nachlass (1)


Anfang April sollte im Museum für Neue Kunst in Freiburg eine Retrospektive mit den Arbeiten der Bildhauerin Priska von Martin (1912-1982) eröffnen. Der Ausstellungsbeginn musste nun aus aktuellem Anlass (Corona-Pandemie) auf einen späteren Termin verschoben werden.
Die Grundlage der Ausstellung und des dazu erscheinenden Katalogs ist der künstlerische Teilnachlass, den von Martin dem Freiburger Museum hinterließ. Er besteht nicht nur aus einer Auswahl von Skulpturen und grafischen Arbeiten, sondern auch aus einer umfangreichen Fotosammlung, die von Martins Arbeitsweise, ihr Atelier und die künstlerischen Interessen der Bildhauerin eindrucksvoll dokumentiert. Dieser Nachlass war ausschlaggebend für ein gemeinsames Forschungsprojekt mit dem Museum für Neue Kunst und dem Gerhard-Marcks-Haus. Daher werden wir voraussichtlich 2021 eine Ausstellung mit Kunstwerken der Bildhauerin auch in Bremen zeigen.

Zur Kooperationsausstellung wird eine Publikation erscheinen, die sich auf verschiedenen Weisen dem Œuvre der Bildhauerin nähert und dabei gleichzeitig unbeantwortete Forschungsfragen aufzeigt. Außerdem haben die Arbeiten an einem dynamischen Werksverzeichnis begonnen, das online einsehbar sein wird.
Sollten Sie Skulpturen von Priska von Martin besitzen, oder etwas über ihren Verbleib in privaten Sammlungen wissen, dann nehmen wir Ihre Hinweise gerne unter verhey(at)marcks.de entgegen.

Oft gibt die Beschäftigung mit »neuen« Bildhauern Denkanstöße, sich andere Aspekte im Œuvre unseres »Hauskünstlers« Gerhard Marcks beziehungsweise auch der eigenen Sammlung anzusehen. So ist Priska von Martins häufig umgesetztes Motiv der Zirkusreiterin mein Grund, die Zirkusmomente bei Marcks anzuschauen und dazu unsere Sammlung auch einmal nach anderen Kunstwerken zu diesem Thema zu durchforsten.

Priska von Martin: Schwimmendes Rentier, nach 1955
Foto: Gerhard-Marcks-Haus, Bremen | Rüdiger Lubricht, Worpswede
© SOS-Kinderdorf e.V. als Rechtsnachfolger im Nachlass Priska von Martin 
Fortsetzung folgt.