Detail: Gerhard Marcks: Zirkus, 1956, Holzschnitt (Probedruck, Inv. Nr. H335/73) |
»Scheisse« (Ja, Sie lesen richtig!)
notierte Gerhard Marcks 1956 auf seinem Probedruck (Inv. Nr. H335/73) des
Holzschnitts »Zirkus« (H 262) und schrieb postwendend an seinen Drucker
»Grosser Mist. Aber schicken Sie mir den Stock, ich mache einen bessern.«
Gerhard Marcks: Zirkus, 1956, Holzschnitt (Probedruck, Inv. Nr. H335/73) |
Es
sollte jedoch bei den (in den Augen des Bildhauers) missglückten Probedrucken
und Vorzeichnungen bleiben. Was Gerhard Marcks an seinem »Zirkus« nicht
gefallen hat, ist heute reine Spekulation. Vermutlich lag es an der großen
hellen Fläche, die die Zirkusmanege definiert und dominant von den weißen
Pferden ablenkt.
Sicher ist jedoch, dass der Bildhauer sich von dem Themenkosmos nicht abbringen ließ und sich in der kommenden Zeit noch einem »Jongleur« (1956, H 270) und einer »Zirkusreiterin« (1957, H 294) widmete.
Gerhard Marcks: Jongleur, 1956 (Holzschnitt, Inv. Nr. H168/71) |
Gerhard Marcks: Zirkusreiterin, 1957 (Holzschnitt, Inv. Nr. H187/71) |
1969 folgte eine Dame »Im Bärenzwinger« (1969, Linol 13). An diesen Grafiken ist zu erkennen, dass Marcks das Licht innerhalb der Darstellung viel pointierter einsetzt, um die Artisten in Szene zu rücken. Die drei Motive ließ er dann auch in größeren Auflagen drucken.
Gerhard Marcks: Im Bärenzwinger, 1969 (Linolschnitt, Inv. Nr. Linol 242/13) |
Fortsetzung folgt.
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