Die Zeichnung der sich verhüllenden Frau taucht in der Radierung "Erinnerung an Griechenland" von 1928 auf. Diese Radierung diente als Umschlag für ein kleines Heft unseres Museums über die Bedeutung von Griechenland für Gerhard Marcks. Darin wird der Bildhauer zitiert: "Griechische Plastik, das ist Europäische Plastik. Die Apollinische Religion kennt keinen Sündenfall - sie hat keine Furcht vor dem nackten Menschen, der ihr das Göttliche am reinsten versinnbildlicht. Man streitet, ob die männlichen Statuen der Frühzeit einen Gott oder einen Menschen darstellen. Sie sind aus der Unschuld des Handwerks hervorgegangen, und doch, die Gewalt der Vorstellung, die Intensität der Gestaltung berühren uns mit einem Hauch der Freiheit wie keine andere Kunst. Freiheit ist aber nur denkbar in ihrer Spannung zu Maß und Gesetz; Zwang und Libertinage sind beide Ausdruck der Barbarei".
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