Montag, 5. Mai 2014

Auf, zur Kastalischen Quelle!




Marcks' Reise nach Griechenland gilt zu Recht als eine Zäsur in seinem künstlerischen Schaffen. Ein Stipendium des Deutschen Künstlerbundes hatte ihm diese Reise ermöglich. Bislang von der Forschung unbeachtet ist die Tatsache, dass er diese Reise nicht alleine antrat, sondern scheinbar mit seiner gesamten Familie. Mehr noch, sein damals knapp einjähriger Sohn Christoph wurde in der Kastalischen Quelle getauft!

„Wie schön, daß Sie [Liesbeth Caesar] es in Griechenland gut getroffen haben; ja sicher ist da so etwas wie Himmel der Seele. Sie haben wohl auch aus dem Kastalischen Quell getrunken? Ich bin bis in den tiefesten Felsspalt gekrochen, um es nun auch wirklich aus allererster Hand zu kriegen. (Und Stöpp, unser Jüngster, wurde mit Kastalischem Wasser getauft). Ob man noch einmal in diese seligen Gefilde kommt?“ (Brief Gerhard Marcks an die Bildhauerin Liesbeth Caesar, Pfinstmontag 1933)


Auch seinem Jugendfreund Richard Fromme berichtet Marcks über den prägenden Eindruck an der Kastalischen Quelle:

„Einer meiner größten Eindrücke in Griechenland war übrigens die korykische Grotte, einsam im gebirge liegende große Dionysoshöhle bei Delphi, niemals habe ich so schönes Wasser getrunken wie da (kastalische Quelle).“ (Brief Gerhard Marcks an Ingenieur Richard Fromme, 20.06.1928)